Verschollen zwischen Playmobil und Lego...


Verschollen zwischen Playmobil und Lego...

Es ist der 19. März 2020.

Mein neues Album, das ich dieses Jahr produzieren will, ist in einer Sackgasse gelandet.

Gerade habe ich erfahren, dass der Kindergarten noch bis Ende April geschlossen bleibt.

Die Songfragmente, die ich über die letzten Monate gesammelt habe, wollte ich im März auskomponieren, um dann mit meiner Band in die Produktion und in den Feinschliff zu gehen.

Der Urlaub auf dem Lande, in dem ich mit der Gitarre im Gepäck an den neuen Liedern arbeiten wollte, findet ein jähes Ende, als die Nachrichten von den ersten abgesagten Konzerten kommen.

Anrufe treffen ein von allen Seiten, verunsicherte Veranstalter, besorgte Bandkollegen, schnell zeichnet sich ein Bild, dass wir es mit etwas zu tun haben, dessen Ausmaße wir gerade erst erahnen.

Mit den abgesagten Konzerten sind nicht nur die unmittelbaren Einahmen dahin, sondern auch die Möglichkeit, mein neues Album kreuz zu finanzieren, rückt in die Ferne.

Aber am Gravierendsten ist die Frage, wann soll ich schreiben, wenn das Kindelein 24 Stunden zu Hause ist?

Zwischen 100 mal am Tag „Mami guck mal“ und der Neu-Orientierung in meinem Beruf, den es plötzlich nicht mehr gibt, zwischen endlosen Bastelprojekten, zwischen Lego-Burgen und Playmobil Abenteuern versunken, kann ich kaum einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn Poesie zu Papier bringen.

Meine Gitarre blickt mich vorwurfsvoll von ihrem Platz an der Wand an, und ich schmachte zurück.

Aber ich habe noch nie den Kopf in den Sand gesteckt. Und mit jedem Tag und jeder Woche, die verstreicht, mit jedem Moment im Chaos wächst mein Entschluss, aus dieser Zeit mit neuer Musik rauszugehen und dieses Album zu schreiben.

Wie mir das gelungen ist?

Das erfährst Du in Kürze.

Liebe Grüße,
Tokunbo